Die Gefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, heißen Herzkranzgefäße. Sie gehen gleich oberhalb des Herzmuskels aus der Hauptschlagader ab und führen frisch mit Sauerstoff angereichertes Blut. Es gibt 3 Hauptgefäße, von denen wieder kleinere Äste abgehen um das Herz rundum gleichmäßig und ausreichend zu durchbluten.
Die Koronare Herzkrankheit entsteht durch eine Verkalkung der Herzkranzgefäße. Sie führt bei Verengungen durch fortgeschrittene und zu starke Verkalkung oder durch plötzliche Verlegung eines Herzkranzgefäßes durch ein Blutgerinnsel oder eine „geplatzte“ Verkalkung zu einem Herzinfarkt.
Vorzeichen können Brustschmerzen oder Verschlechterung von Atemnot bei Belastung sein, dies wird als „Angina Pectoris" (Engegefühl im Brustkorb) bezeichnet.
In diesem Stadium rechtzeitig erkannt, kann durch medikamentöse Therapie Erleichterung geschaffen und ein Infarkt oft verhindert werden. Wenn die medikamentöse Therapie nicht reicht, wird zumeist ein Herzkatheter notwendig, mit Dehnung einer Engstelle und Implantation eines Drahtgeflechtes, eines so genannten Stent. Manchmal ist die Verkalkung bereits so ausgeprägt, oder aber die Verengungen so gelegen, dass eine Herzoperation mit Umgehung der Engstellen, ein so genannter Bypass, notwendig wird.
Die koronare Herzerkrankung ist sehr weit verbreitet und entsteht in den allermeisten Fällen durch die bekannten Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsarmut, Übergewicht (Adipositas), ungesunde Ernährung mit Erhöhung der Blutfette und/oder Zuckerkrankheit (Diabetes). Oft kommt noch eine familiäre Disposition hinzu. In seltenen Fällen besteht nur die familiäre Belastung, die auch bei jungen und gesund lebenden Menschen zur koronaren Herzerkrankung führen kann – ein besonders unglücklicher Umstand.
Um die koronare Herzerkrankung nicht entstehen zu lassen – oder wenn sie bereits besteht, nicht fortschreiten zu lassen – ist die Führung eines gesunden Lebensstils unbedingt notwendig.
Wir versuchen gemeinsam mit unseren Herzpatienten die individuellen Ziele zur Verbesserung der Risikofaktoren, die eventuell auch schon in kardiovaskulären Rehabilitationszentren erarbeitet wurden, weiterzuverfolgen und weiter zu optimieren. Dies geschieht oft in Kooperation mit ambulanten Herzgruppen bzw. den ambulanten Rehabilitationszentren oder Fitnesszentren.
Bei bestehenden Risikofaktoren ohne manifeste Erkrankung sowie bei bekannter koronarer Herzerkrankung können durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen sowie die notwendige Therapie und Lebensstilumstellung eine Verschlechterung der Erkrankung sowie unglückliche Ereignisse zumeist sehr gut verhindert werden.
Gemeinsam mit Ihrem Willen und unserer Unterstützung können gute Ziele erreicht und viel persönliches Leid verhindert werden!